Pressemitteilung – „Lügen haben kurze Beine“ – Doña Carmen stellt Strafanzeige gegen Alice Schwarzer

Doña Carmen hat gegen Alice Schwarzer Strafanzeige wegen des Verdachts der Beleidigung und der üblen Nachrede gestellt und die Staatsanwaltschaft Frankfurt gebeten, in dieser Angelegenheit Ermittlungen aufzunehmen.

Anlass der Strafanzeige ist ein am 2. Februar 2014 im Schweizer Sender „SRF Kultur“ ausgestrahltes Interview mit Frau Schwarzer, in der sie erneut über die Hurenprojekte in Deutschland und insbesondere über Doña Carmen herzog und dabei wahrheitswidrig behauptet, diese Projekte seien „völlig unterwandert von Zuhältern und Menschenhändlern“.

Doña Carmen wird von ihr als „Interessenvertreterin der Bordellindustrie“ bezeichnet. Diese schicke Frauen nach vorne, um ihre Interessen durchzusetzen. So hätte Doña Carmen in einem Brief an die Kanzlerin geschrieben „Flatrate ist ganz toll“, da die Frauen dort 5 Euro in der Stunde verdienen würden. Doña Carmen sei „mit das Schlimmste“, aber die Hurenprojekte seien „alle übel“.

Seit geraumer Zeit ist Doña Carmen Zielscheibe der Angriffe von Frau Schwarzer. Das war in ihrem Buch „Prostitution – ein deutscher Skandal“ der Fall, das ist in der jüngsten Ausgabe der von Schwarzer herausgegebenen „EMMA“ (Januar/Februar 2014) der Fall. Und das setzt sich nun im Schweizer Fernseh-Interview fort.

Dagegen wehren wir uns. Wir setzen uns seit vielen Jahren für die Interessen der rechtlich diskriminierten Sexarbeiter/innen in der Prostitution ein. Das muss nicht jedem gefallen und wir erwarten von unseren Gegnern keinen Beifall. Aber wir sind es leid, wenn ständig unwahre Behauptungen über uns und unsere Arbeit in die Welt gesetzt werden. Schon gar nicht lassen wir uns von Leuten wie Schwarzer in die kriminelle Ecke stellen und uns durch den Dreck ziehen. Wir sind nicht der Fußabtreter für Leute, die nachweislich Probleme mit der Wahrheit haben.

Die ständige Stimmungsmache gegen Organisationen, die für die Rechte von Sexarbeiter/innen eintreten, soll den Weg ebnen für eine Verschärfung der Prostitutionsgesetzgebung, für eine erneute Entrechtung von Frauen in der Prostitution. Dem werden wir uns nach Maßgabe unserer Möglichkeiten widersetzen.