Corona:

Erneut Straßenprotest gegen Bordell-Lockdown

Nach 376 Tagen Total-Lockdown protestierten erneut Sexarbeiter*innen im Frankfurter Bahnhofsviertel und gingen für ihre Forderung nach einer klaren Öffnungsperspektive für Bordelle auf die Straße.

Man habe es leid, die Abgehängten zu sein und für andere das Schlusslicht zu spielen bei der Rückkehr in ein Leben, dass es erlaubt, von der eigenen Arbeit zu leben. In Stufenplänen zum Ausstieg aus dem Corona-Lockdown – ob vom Bund oder den Ländern – fehle regelmäßig eine klare Perspektive für das Prostitutionsgewerbe. Davon habe man die Nase voll. Schließlich stünde vielen Sexarbeiter*innen das Wasser bis zum Hals – ALG II hin oder her.

„Warum sollen Sexarbeiter*innen erzwungenermaßen in Hostels und auf der Straße arbeiten, wenn es in Bordellen gute Hygienebedingungen gibt? Das kann einem doch niemand erklären“, hieß es in Lautsprecher-Durchsagen der Demonstrantinnen. Auch in Prostitutions-Etablissements ließen sich Hygienestandards umsetzen.

Sexarbeit sei keineswegs „besonders gefährlich“ und Bordelle seien keine Covid-19-Hotspots. Sie seien weder Kaufhäuser mit Menschenschlangen an den Kassen, noch herrsche dort ein Gedränge wie in U- und S-Bahnen. Vielmehr seien sie Einrichtungen mit überschaubaren 1:1-Kontakten. Die Frauen arbeiteten in eigenen Zimmern, nicht aber dichtgedrängt wie in manchen Fabriken oder kontaktintensiv wie in Großraumbüros.

Das aktuelle Covid-19- Infektionsgeschehen (siehe tagesaktuelle Zahlen im Anhang) ließ man auf einem während des Protests verteilten Flugblatt nicht unkommentiert. Selbst wenn die Corona-Inzidenzen momentan stiegen, hätten sie keine bedrohliche Dimension für das Gesundheitssystem. Daher müsse es ein Ende haben mit Jo-Jo-Lockdowns und Total-Lockdowns.  Corona-Werte 25.03.2021

Im Anschluss an die Demo gab es Fisch-Suppe bei Doña Carmen e.V.

Wie bitten um Spenden
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