Nach Doña-Carmen-Protest in Gelnhausen:

Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises gesprächsbereit

Die von Doña Carmen e.V. initiierte Protestaktion vor dem Gesundheitsamt in Gelnhausen (vgl. https://www.donacarmen.de/sexarbeiterinnen-protestieren-vor-gesundheitsamt-des-main-kinzig-kreises/), mit der inquisitorische Verhörtechniken im Rahmen der „gesundheitlichen Beratung“ von Sexarbeiter*innen nach § 10 Prostituiertenschutzgesetz angeprangert wurden, hat gefruchtet.

Sowohl der Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamts, Herr Lattka, als auch der Leiter des Amts, Herr Dr. Lenz, erklärten unmittelbar im Anschluss an den Protest ihre Gesprächsbereitschaft. Mittlerweile wurde für den 9. Dezember 2021 ein gemeinsames Gespräch vereinbart.

Doña Carmen e.V. begrüßt die Bereitschaft der Amtsleitung sowie der Mitarbeiter*innen des MKK-Gesundheitsamts, ein klärendes Gespräch zu führen.

In ihren beiden Schreiben an Doña Carmen e.V. erklärten Amts- und Abteilungsleitung ihr Bedauern, dass die gesundheitliche Beratung von Frau U. „als belastend empfunden wurde“ und bei ihr zu einer „Verunsicherung“ geführt habe. Man sei bereit „Missverständnisse“ und „Vorurteile“ auf Seiten von Doña Carmen e.V. in einem Gespräch auszuräumen. Die Zuständigkeit des Sozialpsychiatrischen Dienstes für die Durchführung gesundheitlicher Beratungen von Sexarbeiter*innen wird dabei als unproblematisch erachtet und (bislang) nicht in Frage gestellt.

Dass Doña Carmen e.V. den in Frage stehenden Vorgang kritischer beurteilt, dürfte spätestens seit der Protestaktion im Oktober 2021 deutlich geworden sein. Gleichwohl sollten beide Seiten die Chance ergreifen und die in die Kritik geratene gesundheitliche Beratung von Sexarbeiter*innen sowohl hinsichtlich der inhaltlichen Gestaltung als auch hinsichtlich der institutionellen Zuordnung selbstkritisch und ergebnisoffen erörtern.

 

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