Vollständige Öffnung aller Bordelle – jetzt!
Uneingeschränktes Recht auf sexuelle Dienstleistungen!
Kundgebung & Demo:
Samstag, 19. September 2020 / 12 Uhr / Opernplatz / Kommt zahlreich!
Corona-Alarmismus, primitive Prostitutionsgegnerschaft und die unzulässige Einschränkung verfassungsmäßig garantierter Rechte sind maßgeblich für die anhaltende Schließung von Bordellen und Prostitutionsgewerben weit über den Punkt hinaus, der eine solche Schließung einst erforderlich erscheinen ließ.
Wir sagen: Die Schließung von Bordellen muss ein Ende haben! Zur Eindämmung von Corona ist sie weder notwendig, noch verhältnismäßig, noch geeignet.
Im Gegenteil. Eine weitere Aufrechterhaltung des Bordell-Lockdowns und absurde Hygienevorgaben, die geeignet sind, das Prostitutionsgewerbe zugrunde zu richten, bewirken eine gesundheitspolitisch kontraproduktive Abdrängung von Sexarbeiter/innen in informelle Strukturen. Das lehnen wir entschieden ab.
Für fordern das Ende einer Politik, die die wirtschaftliche Existenzvernichtung von Menschen, die ihr Geld mit sexuellen Dienstleistungen verdienen, billigend in Kauf nimmt. Wir fordern die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft auf, dieses fahrlässige, wenn nicht mutwillige Spiel mit der Existenz von Menschen umgehend einzustellen.
Dafür treten wir auf der Kundgebung in Frankfurt gemeinsam ein. Dort sprechen:
Juanita Henning / Doña Carmen e. V
Natalia, Sexarbeiterin, Rumänien / Deutschland
Valentina, Aktivistin, Kolumbien / Deutschland
Peter Zingler, Schriftsteller / Frankfurt
N.N., Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB Frankfurt)
Tobias Weißert, Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau
Nadine Maletzki, Betreiberin / Frankfurt
Annette, Betreiberin, Main-Kinzig-Kreis / Hessen
John Heer, Betreiber / Stuttgart (angefragt)
Roland Schäfer, Datenschützer Rhein-Main e.V.
Christine Nagl, Sexarbeits-Aktivistin, Salzburg / Österreich
Yanki Pürsün, MdL, Sprecher für Sozialpolitik der FDP-Landtagsfraktion Hessen (Grußwort)
Madam Kali, Sexarbeiterin / NRW
Howard Chance, Publizist, Zukunft Rotlicht
Fraences, Sexarbeiterin / Frankfurt
Coco, Sexarbeiterin, Straßburg / Frankreich
Wir bitten alle, denen das Schicksal der im Prostitutionsgewerbe tätigen Menschen nicht gleichgültig ist, an der Frankfurter Protestaktion teilzunehmen.
Es gibt viele Gründe teilzunehmen. Für alle die, die noch überlegen zu kommen, nennen wir nachfolgend einige dieser Gründe.
▼ 26 Gründe, am 19.09.2020 nach Frankfurt zu kommen ▼
1.
Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz & Mecklenburg-Vorpommern:
Statt lokal und regional gezielte Corona-Eindämmung immer noch Komplett-Lockdown von Bordellen nach dem Motto „Augen zu und weiter so!“ Betrifft: 23 Mio. Einwohner, mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland.
2.
Saarland & Mecklenburg-Vorpommern
verbieten noch immer jegliche sexuelle Dienstleistungen. Das ist offen zur Schau gestellte Prostitutionsgegnerschaft!
3.
Kein Massenauflauf – alles im Verhältnis 1:1. Und trotzdem: Sexdienstleistungen in „Prostitutionsfahrzeugen“ sind aktuell Immer noch in 10 Bundesländern verboten. Das geht gar nicht!
4.
Niedersachsen:
Als einziges unter den 16 Bundesländern verbietet man hier exklusiv und flächendeckend den Straßenstrich. Warum das denn? Neue Erkenntnisse über die Ausbreitung von Corona?
5.
Brandenburg & Sachsen:
Sexuelle Dienstleistungen jetzt nur noch nur „ohne Geschlechtsverkehr“. Wie eine Metzgerei für Veganer oder ein Frisörbesuch ohne Haarschnitt!
Die spinnen wohl!
6.
Prostitutionsveranstaltungen: Sind aktuell in 14 Bundesländern definitiv untersagt!
Bis der Impfstoff kommt? Oder vielleicht noch länger?
7.
Bayern, Brandenburg, Thüringen & Schleswig-Holstein Rechtsunsicherheit bei Prostitutionsvermittlung / Escort! Nichts geregelt in Verordnungen. In sechs weiteren Bundesländern verboten!
8.
Sex ohne Geld = kein Problem! Sex gegen Geld: Hier lauert das Virus! Wen will man hier eigentlich für dumm verkaufen?
9.
Bayern: Hier gilt immer noch ein „Bordell“-Verbot. Und warum? Eine „Vielzahl von Menschen“ treffen sich in Fluren und Aufenthaltsräumen…
Warum schließt ihr nicht alle eure Hotels in Bayern?
10.
Karlsruhe: Immer noch gilt hier ein „Sexkaufverbot“ samt Freierbestrafung. Primitive Ersatzhandlung eines SPD-OB! Denn nur 2 % aller Bundestagsabgeordneten (16 von 709) sind für das „Nordische Modell“. Das wird nix.
11.
Schwesigs Rache in Mecklenburg-Vorpommern:
Im Juni: Escort-Sexarbeiterin erstreitet ihr Recht auf Arbeit vor Gericht. Im Juli: Schwesig erlässt neue Verordnung mit Prostitutions-Komplett-Verbot!
Die gilt bis heute. Wollen wir, dass man so mit uns umspringt?
12.
Hessen: Egal, wie viele Corona-Neu-Infektionen… die hessische Verordnung gilt für drei Monate! Im Klartext: Drei weitere Monate Bordellverbot bis Ende November 2020!
13.
Brandenburg, Sachsen, Berlin: Prostitution „ohne Geschlechtsverkehr“, nur „erotische Massagen“, „keine gesichtsnahen Praktiken“. Hier bestimmt der Staat, wie du fickst. Ist das sexuelle Selbstbestimmung?
14.
Mit Corona-Bußgeldkatalog gegen migrantische Sexarbeiter/innen auf der Straße.
1. Mal: Ordnungswidrigkeit (500 €)
2. Mal: Ordnungswidrigkeit (1.000 €)
3. Mal: Ausweisung!
15.
„Teile und herrsche“:
► Prostitution ausgespielt gegen ‚Sex ohne Geld‘;
► kleine Bordelle („Prostitutionsstätten“) ausgespielt gegen Laufhäuser u. Clubs;
► sexuelle Dienstleistungen in gegen solche außerhalb von Prostitutionsstätten;
► Prostitutionsstätten ausgespielt gegen Straßenstrich und umgekehrt;
► sexuelle Dienstleistungen „ohne Geschlechtsverkehr“ ausgespielt gegen solche „mit Geschlechtsverkehr“ usw.
Sieht so die Eindämmung von Corona aus??
16.
Sexarbeiter/innen in informellen Strukturen als Folge von Bordellschließungen: Hoffnungslos, perspektivlos, jenseits akzeptabler Standards bei Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz. Dazu sagen wir: Nein!
17.
1 Gewerbe – 1 Virus – 16 verschiedene Corona-Verordnungen: Deutschland als rechtspolitischer Flickenteppich! Föderalismus als Mittel zur Bekämpfung von Prostitution – das braucht auch kein Mensch!
18.
„Hygienevorgaben“ statt Komplettschließung von Bordellen: Sieben Bundesländer verfahren jetzt so. Allerdings erst auf Druck der Gerichte! Bei bloßen Argumenten stellt man sich regelmäßig taub!
19.
Leitbild „infizierte Prostituierte“:
Dieses Bedrohungsszenario scheint die Grundlage landesweiter Hygienevorgaben.
Das Ziel: Abschreckung von Prostitutionskunden statt Gesundheitsschutz. Die „Öffnung von Bordellen“ gerät so zur Mogelpackung. Nicht mit uns!
20.
Hamburg, Niedersachsen & Schleswig-Holstein:
Verzicht auf Konsum von Alkohol und stimulierenden Substanzen als verpflichtende „Hygienevorgabe“ für Prostitution. Gibt es entsprechenden Konsumverzicht auch im politischen Establishment?
21.
Überwachungsstrukturen bundesweit:
Registrierung von Prostitutionskunden mittels „Kontaktdatennachverfolgung“. Gesundheitspolitisch nutzlos, aber zur Abschreckung von Prostitutionskunden bestens geeignet!
22.
Nur eine Frage der Zeit.
Chaos Computer Club findet 87.000 Corona-Kontaktdaten im Internet… Wann landen die ersten Kontaktdaten von Prostitutionskunden im Netz?
23.
Kontaktdatenerhebung und -nachverfolgung:
Sollten besser aufgestellte Gesundheitsämter gemeinsam mit den von Corona-Infektion Betroffenen machen! Nicht Aufgaben des Staates ständig auf Private abwälzen!
24.
Niedersachsen & Hamburg: Sexarbeiter/innen und Escorts müssen jetzt vollständige Adresse der Orte dokumentieren, wo ihre sexuellen Dienstleistungen mit Kunden stattfinden.
Sind die noch ganz dicht?
25.
Niedersachsen: „Legal, illegal, scheißegal“
Niedersachsens „Hygienevorgabe“ für Prostitution: Sexarbeiter/innen müssen sich von ihren Kunden „amtliche Ausweisdokumente mit Bild“ vorlegen lassen.
Geht’s noch?
26.
Schluss mit lustig: Das Freudenhaus war gestern! Heute: desinfizieren, maskieren, registrieren! Eindämmung von Prostitution oder Eindämmung von Corona?
Auf nach Frankfurt!
Kundgebung und Demo für die Rechte von Sexarbeiter/innen!
Samstag, 19. September 2020 – 12 Uhr, Opernplatz