Pressemitteilung – Feiern im Bordellviertel – na klar!

Feiern im Bordellviertel – na klar!

Mit „massiver Kritik“ hat die Anti-Prostitutions-Nonne Lea Ackermann (Solwodi) nach Angaben von www.derwesten.de (09.09.2013) auf ein Straßenfest im Oberhausener Bordellviertel reagiert. Diese angestrengt zur Schau gestellte Empörung ist ganz und gar unangebracht und überflüssig.

Nicht Prostitution verletzt elementare Menschenrechte, wie Ackermann behauptet, sondern die jahrhundertelang propagierte Sexual- und Prostitutionsfeindlichkeit der katholischen Kirche, der sie angehört.

Die in der Prostitution praktizierte Trennung von Sexualität und Liebe ist Ausdruck sexueller Selbstbestimmung und als solche zu respektieren. Dass Frau Ackermann und ihr Verein SOLWODI das nicht akzeptieren können, ist ganz allein deren Problem und gibt ihnen nicht das Recht, öffentlich mit frei erfundenen „90 % Zwangsprostituierten“ gegen das Prostitutionsgewerbe Stimmung zu machen.

Doña Carmen e.V. organisiert in Frankfurt/Main seit vielen Jahren von der Stadt offiziell angekündigte Bordellführungen, die im Rahmen der vom Presse- und Informationsamt organisierten „Langen Nacht im Bahnhofsviertel“ viel nachgefragt und anerkannt werden. Das Prostitutionsgewerbe gehört zum Feiern im Frankfurter Bahnhofsviertel selbstverständlich dazu. Niemand will ein abgeschottetes Rotlicht. Hunderte von Frauen, die jedes Jahr unsere Bordellführungen, die Workshops mit Sexarbeiter/innen und die Teilnahme an Table-Dance-Kursen nachfragen, belegen, dass solche Angebote auf breite Resonanz und Interesse stoßen (vgl. http://mizis-madness.blogspot.de/2013/08/bhvn8-bei-dona-carmen.html 9). Die Menschen haben die Nase voll von Ausgrenzungen á la Ackermann.

Deshalb begrüßen wir die Durchführung von Straßenfesten wie im Oberhausener Rotlichtviertel. Sie sollten regelmäßig stattfinden, nicht erst wieder in 50 Jahren! Und man sollte sich von hinterwäldlerischer Kritik keinesfalls die Laune verderben lassen.

Feste soll man feiern, wie sie kommen – in Oberhausen, Frankfurt und anderswo – gerne auch ohne die katholischen Prostitutionsgegner von SOLWODI!